Lurch des Jahres 2025

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) hat den Moorfrosch (Rana arvalis) zum Lurch des Jahres 2025 ausgerufen. Die in Deutschland bedrohte und bei uns immer seltener werdende Art ist eine Besonderheit unter den einheimischen Froschlurchen – nicht nur wegen der exotischen Blaufärbung ihrer Männchen zur Paarungszeit, sondern auch aufgrund ihres riesigen Verbreitungsgebiets. Es erstreckt sich von Nordfrankreich bis weit nach Russland und von Nordfinnland bis in die Ukraine, umfasst damit das weitaus größte Verbreitungsareal aller neun in Europa lebenden Braunfroscharten.

Mit einer Länge von 5 cm ist der Moorfrosch die kleinste der drei Braunfroscharten in Deutschland. Von seinen beiden Verwandten, dem Grasfrosch und dem Springfrosch, ist der Lurch des Jahres 2025 nicht immer einfach zu unterscheiden. Neben der Blaufärbung balzender Männchen und einem hellen (manchmal auch fehlenden) Längsband in der Rückenmitte finden sich die wichtigsten Bestimmungsmerkmale am Kopf: So ist der Durchmesser des etwas weiter vom Auge entfernten Trommelfells kleiner als beim Gras- und Springfrosch, zudem erscheint die Schnauze des Moorfroschs im Profil zugespitzter.

Die Lebensräume dieser Art zeichnen sich durch einen hohen Grundwasserstand aus und zählen zu den am stärksten bedrohten Habitattypen in Mitteleuropa. Heutzutage finden sich Moorfrösche nur noch in den Randbereichen der Hochmoore, in Niedermooren und wassergesättigten Feuchtwiesen sowie in den wenigen verbliebenen Au- und Bruchwäldern entlang von Flüssen im Tiefland. Kein Wunder wird der Moorfrosch in der Roten Liste Deutschlands 2020 als „gefährdet“ geführt. Aufgrund anhaltender Rückgänge vor allem in den Randgebieten seines Verbreitungsareals in den südlichen und westlichen Bundesländern wird die Art in einigen regionalen Roten Listen bereits als „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Bedroht ist der Lurch des Jahres 2025 nicht nur durch die Entwässerung der Moore und Feuchtwiesen oder andere Eingriffe der Land- und Forstwirtschaft in die letzten Lebensräume, sondern auch durch den Klimawandel, der vermehrt zum frühzeitigen Austrocknen der Laichgewässer führt. So hat die Zahl der Moorfrösche bundesweit in den letzten Jahren dramatisch abgenommen, Grund genug, um nun für den dringenden Schutz dieser außergewöhnlichen Art zu werben und Maßnahmen zur Rettung der „Blaumänner“ unter den Fröschen einzuleiten.

Typisch gefärbter Moorfrosch Foto: B. Trapp/DGHT

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und
Terrarienkunde e. V. (DGHT)

Kreuzotter – Reptil des Jahres 2024

Vor 120 Jahren wurden noch Fangprämien ausgesetzt und zehntausende dieser Giftschlangen jährlich erschlagen, sogar ein Kreuzotter-Vertilgungsverein wurde gegründet. Heute gilt Vipera berus, das kommende DGHT-Reptil des Jahres 2024, in Deutschland als „stark gefährdet“.

Mit der Wahl rückt die DGHT eine Schlange der Superlative in den Fokus. Die lebendgebärende Art hat das weltweit größte Verbreitungsgebiet aller Schlangen und besiedelt in mehreren Unterarten ein riesiges Gesamtareal in Europa und Asien. Es reicht von England bis zur russischen Insel Sachalin, und als einzige Schlange ist die Kreuzotter auch jenseits des Polarkreises noch anzutreffen. Die kälteliebende Art gilt daher als eine Verliererin des Klimawandels und benötigt unseren besonderen Schutz.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und
Terrarienkunde (DGHT) e. V.

Kleiner Wasserfrosch – Lurch des Jahres 2023

Seltener Unbekannter – Am wenigsten erforscht von den 20 Amphibienarten in Deutschland ist der Kleine Wasserfrosch, Pelophylax lessonae. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) hat diese seltene und zugleich gefährdete Art am 24. November 2022 zum Lurch des Jahres 2023 ausgerufen, um für ihren Schutz zu werben und auf die Forschungsdefizite aufmerksam zu machen. 

Wechselkröte – Lurch des Jahres 2022

Ihr beige-grün geflecktes Tarnmuster mit rötlichen Knubbeln und grünlichen Augen macht die Wechselkröte (Bufotes viridis) zum unverwechselbaren Sympathieträger unter den einheimischen Amphibien. Die seltene und in Deutschland durch Lebensraumverluste stark gefährdete Art wurde zum Lurch des Jahres 2022 gekürt, wie die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) bekannt gab.

Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020/2021

Lacerta agilis, die Zauneidechse, ist das Reptil des Jahres 2020. Dies hat die DGHT am 5. Dezember 2019 im Rahmen einer Pressekonferenz beim Hauptsponsor Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma offiziell verkündet.

Ihre Männchen sind zur Paarungszeit leuchtend smaragdgrün und attraktive Werbeträger für die oft kritisch beäugten einheimischen Kriechtiere: Die streng geschützte Zauneidechse (Lacerta agilis) wurde zum „Reptil des Jahres 2020“ von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) und ihren Partnerorganisationen in Österreich, der Schweiz und Luxemburg ernannt.

Lurch des Jahres 2019

Der Bergmolch, Ichthyosaura alpestris, ist Lurch des Jahres 2019

Der Bergmolch steht für ein Leben zwischen zwei Welten: er beginnt sein Leben im Wasser, schlüpft dort aus dem Ei und verbringt sein Larvenleben bis zur Metamorphose darin, um dann zum Landleben überzugehen und trotzdem kehren sie alljährlich zur Paarung und Fortpflanzung in die Gewässer zurück.
Sicherlich in ihrer Farbenpracht kaum noch zu übertreffen – zumindest nicht bei den einheimischen Amphibien.
Er hat den Titel “Lurch des Jahres 2019” sicher verdient!

Bei uns in Oberfranken kommen auch Kammmolch (Triturus cristatus), Teichmolch (Lissotriton vulgaris), regional sehr begrenzt der Fadenmolch (Lissotriton helveticus) vor – aber der farbenprächtigste ist sicherlich der hier noch weit verbreitete Bergmolch (Ichthyosaura alpestris). Aber wie fast alle Amphibien hat auch er mit dem Rückgang seiner Populationen zu kämpfen.